
Ratgeber Gebärmutterkrebs
Informationen für Betroffene und Angehörige
Die Informationen zu Gebärmutterkrebs enthalten viele Fachbegriffe, zum einen gynäkologische, zum anderen onkologische Begriffe. Im Folgenden werden unter anderem die Eigenschaften der den Zyklus bestimmenden Hormone Gestagen und Östrogen ebenso wie die fachliche Klassifizierung des Schweregrads einer Krebserkrankung und vieles mehr erklärt.

Wissenswertes
Abrasio
Ausschabung; Entfernung der Gebärmutterschleimhaut
Gestagen
weibliches Geschlechtshormon; das auch als Gelbkörperhormon bezeichnete weibliche Geschlechtshormon bereitet die Schleimhaut der Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vor und verhindert die Ausbildung einer neuen Eizelle, falls eine Befruchtung stattgefunden hat
Hysteroskopie
auch Gebärmutterspiegelung; Untersuchung, bei der ein Endoskop (mit Lichtquelle und Kamera) über die Vagina in die Gebärmutterhöhle eingeführt wird
Karzinom
eine bösartige Neubildung aus Zellen des Deckgewebes von Haut oder Schleimhaut
Klimakterium
sog. Wechseljahre; Zeitraum, in dem es zu einer hormonellen Umstellung bei der Frau kommt und aufgrund einer Verringerung der Eierstockfunktionen die Monatsblutungen aufhören
Menarche
Zeitpunkt der ersten Regelblutung
Menopause
Zeitpunkt der letzten Monatsblutung
Östrogen
das auch als Follikelhormon bezeichnete weibliche Geschlechtshormon fördert die Reifung einer Eizelle und löst den Eisprung aus
TNM-Klassifikation
vom UICC (Union International Contre le Cancer) festgelegte Stadieneinteilung eines Tumors; T = Primärtumor, N = Befall der Lymphknoten, M = Metastasen; Die Angabe Tis N0 M0 bedeutet, dass es sich um einen Tumor handelt, der noch nicht in umgebenes Gewebe eingedrungen ist (Carcinoma in situ), die Lymphknoten nicht befallen und keine Fernmetastasen gebildet hat
Zyste
sackartiger, z. T. aus mehreren Kammern bestehender Gewebehohlraum, der mit Flüssigkeit gefüllt ist





Die Therapie von Gebärmutterkrebs richtet sich nach der Situation der Patientin. Welche Therapiemaßnahmen zum Einsatz kommen, hängt z. B. von der Schwere der Krebserkrankung, der Tumorgröße und der Lage ab. Zumeist wird der Gebärmutterkrebs zunächst durch eine Operation entfernt. Je nach Art und Entwicklung des Tumors kann es notwendig sein, die Gebärmutter mitsamt der Eierstöcke und Eileiter zu entfernen. Bei Befall des umliegenden Gewebes wird auch dieses operiert.
Um einen Rückfall zu verhindern, kann in einigen Fällen im Anschluss eine Strahlentherapie erfolgen. Eine Brachytherapie wirkt aus nächster Nähe oder im Innern des Körpers auf die Krebszellen ein, auch eine äußerliche Bestrahlung kann angewendet werden.
Zur Diagnose von Gebärmutterkrebs können verschiedene Untersuchungen vorgenommen werden. Bei Verdacht auf Gebärmutterkrebs kann zunächst eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen werden. Durch diese können vorhandene sichtbare Veränderungen festgestellt werden. Zur eindeutigen Feststellung einer Gebärmutterkrebserkrankung muss eine feingewebliche Untersuchung vorgenommen werden. Für diese Untersuchung muss eine Probe der Gebärmutterschleimhaut entnommen werden, dies kann während einer Spiegelung oder einer Ausschabung der Gebärmutter erfolgen. Die Spiegelung, eine sogenannte Hysteroskopie, bietet den Vorteil, dass gleichzeitig auch sichtbare Anzeichen einer Gebärmutterkrebserkrankung festgestellt werden können.
Die Ursachen für die Entstehung von Gebärmutterkrebs sind bislang nicht in ihrer Gesamtheit erforscht. Gebärmutterkrebs wird aus sich krankhaft vermehrenden Zellen gebildet. Diese können benachbarte Organe oder Gewebe schädigen oder verdrängen und sich im Körper über das Blut- oder Lymphsystem weiterverteilen.
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die die Entstehung von Gebärmutterkrebs begünstigen. Mit zunehmendem Alter erhöht sich auch das Risiko, Gebärmutterkrebs auszubilden. Weitere Risiken können Kinderlosigkeit sowie höhere Östrogenwerte sein. Das Hormon Östrogen kann dazu beitragen, dass Gebärmutterkrebs entsteht, wenn das Hormon Gestagen in zu geringer Menge vorhanden ist, um dem entgegenzuwirken.